In der Region Khutse spielen Pferde eine zentrale Rolle im Alltag – besonders beim Hüten von Nutztieren. Indem sie den Nutztierhaltern ermöglichen, ihre Herden am Abend in sichere Kraals zu treiben, helfen Pferde, Verluste zu vermeiden und das Risiko von Übergriffen durch Raubtiere deutlich zu senken. Damit sind sie ein entscheidender Baustein, um Konflikte zwischen Mensch und Wildtier zu verringern.
Weil Pferde so wichtig für die Lebensgrundlage der Gemeinschaft und für den Naturschutz sind, hat LEC das Projekt „Gesundheitskontrollen für Pferde“ ins Leben gerufen. Drei Mal im Jahr engagiert LEC einen professionellen Hufschmied, der die Pferde gründlich untersucht und den Besitzern Schulungen anbietet. Diese Besuche gehen weit über einfache Routinekontrollen hinaus: Sie verbinden direkte Pflege mit praxisnaher Ausbildung für die Farmer.
Zu den wichtigsten Aktivitäten gehören:
- Präventive Gesundheitsvorsorge: Schulung der Farmer zu Impf- und Entwurmungsplänen sowie zu den wichtigsten Krankheitsanzeichen.
- Hufpflege: gründliche Kontrollen, fachgerechtes Ausschneiden der Hufe sowie Behandlung häufiger Hufprobleme, um Lahmheit vorzubeugen.
- Ernährungsberatung: praktische Tipps für eine ausgewogene Fütterung, angepasst an die lokalen Bedingungen – mit Fokus auf bezahlbare und leicht zugängliche Lösungen.
- Ausrüstungs- und Reittraining: Demonstrationen zur richtigen Sattelpassform, sicherem Aufsitzen und verantwortungsvollem Reiten, um Verletzungen bei Pferd und Reiter zu vermeiden.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist der Aufbau von lokalem Wissen. Statt ausschliesslich auf externe Fachleute zu setzen, lernen die Farmer, wie sie selbst vorbeugende Massnahmen anwenden können. So verbessert sich die Pferdegesundheit langfristig und nachhaltig. Um die Motivation hochzuhalten, verfolgt LEC die Fortschritte der Teilnehmenden über das Jahr hinweg. Landwirte, die besonderes Engagement für die Pferdepflege zeigen, erhalten als Anerkennung praktische Hilfsmittel wie Sättel, Trensen, Putzzeug und andere wichtige Ausrüstung, die ihre Arbeit weiter erleichtert.
Gesündere Pferde sind zuverlässiger, steigern die Effizienz beim Hüten und senken das Risiko von Nutztierverlusten durch Raubtiere. Gleichzeitig verbessern sie ihre eigene Lebensqualität und Lebenserwartung. Und nicht zuletzt trägt das Projekt direkt zum Naturschutz bei: Gut organisierte Nutztierhaltung reduziert Konflikte und unterstützt ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Gemeinschaft und dem Schutz der Raubtiere.
Mit diesem Projekt verbessert LEC nicht nur das Wohlergehen der Pferde, sondern befähigt die Farmer, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in der Pferdepflege auszubauen. So entsteht ein nachhaltigerer Ansatz für den Schutz von Nutztieren und Wildtieren in der Khutse-Region.