LEC erkennt, wie wichtig die Gesundheit von Haustieren für das friedliche Zusammenleben von Gemeinschaften, ihren Nutztieren und der umliegenden Wildtierwelt ist. In Zusammenarbeit mit dem botswanischen Tierschutzverein (Botswana Society for the Prevention of Cruelty to Animals) und dem Amt für Veterinär (Department of Veterinary Services) führt LEC regelmässig Sterilisations- und Impfkampagnen für Hunde und Katzen in Kaudwane, in den Nachbarsiedlungen sowie in den Gemeinden innerhalb des Central Kalahari Game Reserve (CKGR) durch. Diese Kampagnen dienen nicht nur dazu, das Wohlergehen der Haustiere zu verbessern, sondern auch, um übergeordnete Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Naturschutzes anzugehen.
Die Kampagnen verfolgen drei Hauptziele:
- Das Leiden der Tiere durch vermeidbare Krankheiten und gesundheitliche Probleme infolge unkontrollierter Fortpflanzung zu reduzieren.
- Streunende Populationen von Hunden und Katzen einzudämmen und damit unkontrollierte Vermehrung sowie die Ausbreitung von Zoonosen zu verhindern.
- Gemeinschaften sowie die Wildtiere zu schützen, indem Krankheiten wie Tollwut, die eine ernsthafte Gefahr für Menschen, Haustiere und Wildtiere darstellen, eingedämmt werden.
Impfungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Hunde und Katzen werden gegen Tollwut geimpft – eine tödliche, aber vollständig vermeidbare Krankheit – sowie gegen andere lebensbedrohliche Infektionen wie Staupe, Parvovirose und Atemwegserkrankungen bei Katzen. Eine gesunde, geimpfte Haustierpopulation senkt das Risiko der Krankheitsübertragung zwischen Haustieren, Menschen und Wildtieren erheblich. Dies ist besonders wichtig in Gebieten wie dem CKGR, wo Hunde oft frei herumlaufen und mit Wildtieren wie Schakalen, Hyänen oder sogar Löwen in Kontakt kommen, was Krankheitsübertragungen begünstigen kann.
Ebenso wichtig ist die Sterilisation. Unkontrollierte Fortpflanzung führt häufig zu einer grossen Zahl ungewollter Welpen und Kätzchen, von denen viele vernachlässigt werden, unterernährt sind oder ausgesetzt werden. Sterilisierte Tiere leben nicht nur gesünder, sondern verringern auch die Belastung für Haushalte und die Gemeinschaft. Gleichzeitig wird die Verbreitung von CTVT (Canine Transmissible Venereal Tumour) eingedämmt – einer hochansteckenden Krebsart, die bei unsterilisierten Hunden häufig vorkommt und grosses Leid verursacht.
Das Programm geht jedoch über die tierärztlichen Eingriffe hinaus. Vor den Impf- und Sterilisationstagen spricht das LEC-Team mit den Gemeindemitgliedern und klärt sie über die Vorteile dieser Massnahmen auf. Diese Gespräche stellen sicher, dass die Menschen nicht nur verstehen, wie wichtig Sterilisation und Impfung sind, sondern auch, welche Verantwortung sie langfristig mit der Haltung von Tieren übernehmen.